Nachhaltig erzeugtes, veganes Vitamin D3 aus Nierembergia repens: DiP-DiPlanD etabliert eine innovative Wertschöpfungskette für pharmazeutische Wirkstoffe aus Pflanzen.
Veganes Vitamin D3 aus Pflanzen
Ziel von DiP-DiPlanD ist es, Provitamin-D3 und Vitamin D3 auf rein pflanzlicher Basis für die Herstellung von Pharmaka zu gewinnen. Anders als bei der konventionellen Produktion dieser beiden Rohstoffe aus tierischen Quellen, ist bei der Nutzung von Pflanzen die Gefahr einer Kontamination mit humanpathogenen Erregern nicht gegeben. Auch ethische Bedenken entfallen.
Der Ansatz in DiP-DiPlanD sieht vor, die Zierpflanze Nierembergia repens als Quelle für Vitamin D3 zu verwenden. Diese Pflanzenart zeichnet sich durch einen erstaunlich hohen Gehalt an Provitamin-D3 aus. Mit Hilfe eines energieeffizienten, digital-gesteuerten Reaktors, welcher UVB-Licht emittiert, soll das Provitamin-D3 in das wirksame Vitamin D3 umgewandelt werden. Alternativ kann Provitamin D3 enzymatisch auch in Cholesterin umgewandelt und beispielsweise für die Herstellung von Nanopartikeln in der RNA-Impfstofftechnologie verwendet werden. DiP-DiPlanD versucht des Weiteren auch die Nebenströme aus der photochemischen Vitamin D3-Produktion pharmazeutisch zu nutzen. Die Nachhaltigkeit der pflanzlichen Vitamin D3 – Produktion wird zusätzlich durch den Einsatz eines neu entwickelten, umweltschonenden Isolierungsverfahrens verbessert.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie, dem Julius-Kühn-Institut für Pflanzenzüchtung, der Gesellschaft zur Förderung von Medizinprodukten und dem Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gewährleistet die erfolgreiche Etablierung von Nierembergia repens als Rohstoffquelle für veganes Vitamin D3.
DiP-DiPlanD stärkt somit nicht nur die Position Sachsen-Anhalts als Innovationsstandort für nachhaltige Biotechnologie, sondern schafft auch neue Perspektiven für die regionale Landwirtschaft und Wirtschaft. Neben der Vitamin-D3 Produktion eröffnen sich Chancen für die Entwicklung weiterer pflanzlicher Wirkstoffe für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Die Reduzierung der Importabhängigkeit und das Potenzial für Ausgründungen legen die Basis für die Transformation von Sachsen-Anhalt in eine Modellregion für biobasierte Wertschöpfung.
• Etablierung von Nierembergia repens als neue Kulturpflanze in Sachsen-Anhalt
• Entwicklung optimierter Sorten mit hohem Wirkstoffgehalt
• Aufbau einer ressourcenschonenden Produktionstechnologie
• Bereitstellung von veganem Vitamin D3 für Pharma- und Ernährungsindustrie
• Erweiterung des regionalen Kulturpflanzenspektrums
• Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Bioökonomie
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