Leuchtturm 2

DiP-iQ-Hanf

Digitale Innovation für traditionelle Faserpflanze: iQ-Hanf entwickelt KI-basierte Qualitätsbewertungen und resiliente Anbaulösungen für nachhaltige Hanffaser-Produktion im Mitteldeutschen Revier.

Projektbeschreibung

DiP – iQ-Hanf — Digitale Qualitätssicherung für die Nutzhanf-Wertschöpfungskette
Was bisher auf jahrelanger Erfahrung und subjektiver Einschätzung basierte, wird nun durch präzise digitale Analyse ersetzt: Die Qualitätsbeurteilung von Nutzhanf.
Das Projekt DiP – iQ-Hanf entwickelt KI-gestützte Systeme, die im gesamten Prozess von der Ernte bis zum fertigen Produkt eine objektive Qualitätsbewertung und Dokumentation ermöglicht.
DiP – iQ-Hanf prüft dafür die wirtschaftliche Erzeugung von Qualitätshanf unter veränderten klimatischen Voraussetzungen im mitteldeutschen Trockengebiet. Es werden Lösungen für die Etablierung eines klimaresilienten Anbausystems und geeigneter Nutzhanfsorten zur Koppelnutzung von Fasern und Öl in der Region entwickelt.

Nutzhanf ist ein nachhaltiger Rohstoff mit wachsender Bedeutung und Grundstoff für ökologische Baustoffe, wie sie künftig im Geiseltal durch einen neuen Hanfverarbeitungsbetrieb produziert werden. Die Pflanze besticht durch seine vielfältige Verwendbarkeit in Bereichen wie Bauwesen, Leichtbau- und Konstruktionswerkstoffe, Textilien, Ernährung und Medizin.

Durch einen mehrjährigen Versuchsanbau mit Überführung der Erkenntnisse in die landwirtschaftliche Praxis werden an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für die Erzeugung von Qualitätshanf Empfehlungen zu resilienten Hanfsorten und Anbaumethoden entwickelt. Entscheidende Qualitätsparameter, wie der optimale Röstzustand (Feldröste) des Hanfstrohs sowie verarbeiteter Hanffasern und Schäben (Holzkern des Stängels), werden mittels innovativer Bildanalyseverfahren automatisch erkannt und klassifiziert.

Im mitteldeutschen Revier können hanfanbauende landwirtschaftliche Betriebe und die entstehende Verarbeitungsanlage für Nutzhanf im Geiseltal diese neuen Erkenntnisse und Technologien einsetzen, um hochwertige Bau- und Dämmstoffe aus regionalem Hanf herzustellen.

Mit der angestrebten Anbaufläche von 600 Hektar entsteht ein bedeutendes Zentrum der Hanfwirtschaft in Mitteldeutschland. Die Anbaulösungen und digitalen Werkzeuge sichern dabei die Qualität und Wirtschaftlichkeit über die gesamte Wertschöpfungskette.

DiP-iQ-Hanf stärkt damit nicht nur die Position des Mitteldeutschen Reviers als Innovationsstandort für digitale Landwirtschaft, sondern schafft auch konkrete wirtschaftliche Perspektiven. Die Verbindung von traditionellem Nutzhanfanbau mit digitaler Innovation macht die Region zum Vorreiter für nachhaltige Bioökonomie.

Hanfversuch (Panoramabild) auf der Ökofläche am Versuchsstandort Merbitz
Hanfversuch (Panoramabild) auf der Ökofläche am Versuchsstandort Merbitz, 2024 Foto: Rennebaum, MLU

Ziele

  • Etablierung eines klimaresilienten Anbausystems für Nutzhanf
  • Entwicklung KI-basierter Methoden zur Qualitätsbewertung
  • Optimierung der Koppelnutzung von Fasern und Öl
  • Digitalisierung des Qualitätsmanagements
  • Integration von Hanf in Agroforstsysteme
  • Stärkung der regionalen Wertschöpfung

Kontakt:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften

Prof. Dr. Janna Macholdt
janna.macholdt@landw.uni-halle.de

Heinrich Rennebaum
heinrich.rennebaum@landw.uni-halle.de

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Informatik

PD Dr. habil. Birgit Möller
birgit.moeller@informatik.uni-halle.de

Niclas Arnhold
niclas.arnhold@informatik.uni-halle.de

Webseite: iq-hanf.informatik.uni-halle.de

Förderdauer

01.04.2024 – 31.12.2028
Verbundkoordinator:in
Prof. Dr. habil. Janna Macholdt (Lehrstuhl für Allgemeinen Pflanzenbau / Ökologischen Landbau, Inst. für Agrar- und Ernährungswissenschaften)
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU, Halle/S.)
janna.macholdt@landw.uni-halle.de

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