Leuchtturm 3

DiP-OptiLamia

Digitale Innovation für traditionelle Heilpflanzen: DiP-OptiLamia optimiert Thymian, Oregano, Majoran und Melisse durch modernste Züchtungsmethoden für eine nachhaltige Wertschöpfung in Sachsen-Anhalt.

Projektbeschreibung

Neue Perspektiven für Arznei- und Gewürzpflanzen

Was viele nicht wissen: Sachsen-Anhalt ist einer der wichtigsten deutschen Standorte für den Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen. Seit über 150 Jahren werden hier Thymian, Majoran und andere Heilpflanzen angebaut. Das Projekt DiP-OptiLamia bringt diese Tradition nun ins digitale Zeitalter.

Ein Verbund aus Forschungseinrichtungen und regionalen Unternehmen entwickelt innovative Züchtungsmethoden für wichtige Heilpflanzen. Dabei werden modernste molekularbiologische Verfahren mit digitaler Datenanalyse kombiniert. Ziel ist es, Pflanzen zu züchten, die mehr wertvolle Inhaltsstoffe produzieren und gleichzeitig besser mit Klimastress umgehen können.

Die entwickelten Sorten sollen direkt in der Region angebaut werden. Durch optimierte Verarbeitungsprozesse entstehen hochwertige Produkte für Medizin, Kosmetik und Lebensmittelindustrie. DiP-OptiLamia stärkt damit nicht nur die Position Sachsen-Anhalts als Zentrum für Arznei- und Gewürzpflanzen, sondern schafft auch neue wirtschaftliche Perspektiven für die Region.

Ziele

• Entwicklung ertragreicher und klimaresilienter Sorten
• Optimierung der ätherischen Öle für spezifische Anwendungen
• Aufbau einer digitalen Ressource für Lamiaceen-Züchtung
• Schutz und Stärkung des regionalen „Thüringer Majoran“
• Entwicklung nachhaltiger Verarbeitungsprozesse
• Schaffung neuer regionaler Wertschöpfungsketten

Förderdauer

01.04.2024 – 31.12.2028
Verbundkoordinator:in
Prof. Dr. Jörg Degenhardt
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pharmazie
joerg.degenhardt@pharmazie.uni-halle.de

Züchterische Optimierung von Thymian und Oregano

Mit modernster Analytik-, Molekulargenetik- und Bioinformatikmethoden entwickeln die MLU und die Dr. Junghanns GmbH ertragreiche Thymian- und Oregano-Sorten, die für den Anbau in Sachsen-Anhalt besonders gut geeignet sind. Ein Fokus liegt auf der Optimierung der wertvollen ätherischen Öle für medizinische und lebensmitteltechnische Anwendungen.

Projektleiter:in
Prof. Dr. Jörg Degenhardt
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Pharmazie

Entwicklung einer Hybrid-Sorte von Majoran

Das Teilprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung einer Hybrid-Sorte von Majoran für den Anbau in Sachsen-Anhalt. Ziel ist es, die Saatgutvermehrung zu optimieren und die Marktposition des regional berühmten „Thüringer Majorans“ zu stärken. Neben züchterischen Verbesserungen umfassen die Arbeiten der Dr. Junghanns GmbH auch Optimierungen im Bereichen Anbautechnik, Nacherntebehandlung und Produktentwicklung von Thymian, Majoran, Oregano und Melisse.

Projektleiter:in
Dr. Wolfram Junghanns
Dr. Junghanns GmbH, Aschersleben

Evaluierung und Nutzbarmachung genetischer Diversität der Zitronenmelisse

Im Fokus dieses Teilprojekts steht die phänotypische, chemotypische und molekularbiologische Charakterisierung von Melisse, einer traditionellen Arznei- und Gewürzpflanze. Es soll eine Marker-gestützte Züchtungsstrategie entwickelt werden, um hochwertige Sorten für den Anbau und anschließende hochpreisige Verwertungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Projektleiter:in
Prof. Dr. Frank Marthe
Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), Quedlinburg (assoziierter Partner)
Portrait Marthe

Optimierung der Produktion und Produktentwicklung

In diesem Teilprojekt wird die Verarbeitung der Arznei- und Gewürzpflanzen durch Trocknung oder Extraktion optimiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Steigerung der Energieeffizienz dieser Prozesse. Durch die Entwicklung einer Methode zur zweifelsfreien Identifizierung von Majoran aus Sachsen-Anhalt soll der Markt gegen minderwertige Fälschungen geschützt werden.

Projektleiter:in
Dr. Enrico Ehrhardt
Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien e.V. (GMBU) , Halle (Saale)
Dr. Enrico Erhardt, GMBU e. V.

Sozioökonomische Begleitforschung

Die Forschungsinhalte dieses Teilprojekts konzentrieren sich auf die Analyse der Prozessschritte von der Lamiacee bis zu Arzneistoffen und Gewürzen. Dazu werden Methoden wie die Modellierung von Wertschöpfungsnetzwerken und Marktanalysen eingesetzt, um das ökonomische Potenzial insbesondere für die mitteldeutsche Region zu bewerten und zu optimieren. Ziel ist es, die Wertschöpfungsketten nachhaltig zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Akteure zu steigern.

Projektleiter:in
Leonie Bahrs
Center for Economics and Management of Technologies (CEM) | Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS), Halle (Saale)
Portrait Bahrs

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